Christine Brand Furrer – «Muriel fehlt jeden Tag»

Shownotes

Im September 2024 verunfallte die Schweizer Nachwuchs-Sportlerin Muriel Furrer an der Rad-WM in Zürich tödlich. Muriel Furrer galt als aufstrebendes Talent in der Schweizer Radsportszene und war in verschiedenen Disziplinen erfolgreich. Nach einem schweren Sturz während des Rennens verstarb Muriel an den Folgen eines schweren Schädel-Hirn-Traumas. Wie die Familie mit dem Verlust umgeht, erzählt Muriels Mutter Christine Brand Furrer in dieser Podcast-Folge.

Host und Autor: Martin Diener

Kontakt: Hast du eine Rückfrage oder eine Anregung zu dieser Ausgabe von «Fenstergespräch»? Dann melde dich via Webformular: erf-medien.ch/podcasts

Weitere Talks auch in unserem YouTube-Kanal: www.youtube.com/@FENSTERZUMSONNTAGTalk

Spenden: www.erf-medien.ch/sinnvoll-spenden/spendeninfos/jetzt-spenden-podcast/

Transkript anzeigen

00:00:00: Die Nacht bei Muriel in diesem Unispital war für mich wirklich ganz wichtig, dass ich diese Zeit mit Muriel verbringen konnte.

00:00:09: Das ganze Leben ist wie ein Film vor mir abgelaufen von der Schwangerschaft über die Geburt von Muriel.

00:00:18: Die ganze Kindheit.

00:00:20: Einfach das ganze Leben bis zu ihren achtzehn Jahre.

00:00:23: Und ich habe so eine tiefe Dankbarkeit gespürt.

00:00:29: Fenstergespräch.

00:00:31: Mutmachengeschichte aus dem Alltag.

00:00:33: Ein Podcast von EREF Mediaschweiz.

00:00:38: Es war ein sportliches Highlight im Jahr zwanzigundvierundzwanzig.

00:00:42: Die Radweltmeisterschaft Zürich und Umgebung.

00:00:45: Über fünfzehn Gräne gab es, etwa tausend Athletinnen und Athleten aus den Seventon-Nationen waren am Start.

00:00:51: Die Weltmeisterschaft wurde überschattet vom tragischen Umfall der Müriel Fuhrer.

00:00:56: Die Union stürzt auf der nassen Strecke und stirbt auch noch ihre Verletzungen.

00:01:01: Die ganze Nation und die ganze Radfamilie war schockiert.

00:01:06: Ich bin Martin Dienner und bei mir ist jetzt die Mutter der Müriel, die Christiane Brand Fuhrer.

00:01:11: Danke vielmals, dass du über dieses Jahr Verlust und Traur erzählst.

00:01:16: Geht zuerst die Frage, wie geht es dir?

00:01:20: Es geht mir gut.

00:01:21: Im Alltag.

00:01:23: Ich gehe gerne arbeiten, habe gerne diese Struktur.

00:01:27: Und auch unsere Familie hat wirklich gut zurückgefunden in den Alltag.

00:01:33: Schwierig sind jahrelang Geburtstag, Weihnachten, Osternpfingsten.

00:01:40: Das sind die Momente, in denen es schwierig werden könnte.

00:01:45: Wir mussten auch nicht immer unbedingt.

00:01:48: Wir hatten z.B.

00:01:49: sehr schöne Weihnachten.

00:01:51: übererwartet.

00:01:52: Das war auch ein riesiges Geschenk für uns.

00:01:56: Ja, es ist einfach schön zu sehen, es geht weiter.

00:02:01: Wir gehen alle unseren Weg und haben den Dritt in den Alltag wirklich wieder gefunden.

00:02:09: Sind alle Familien auch gemeinsam wirklich gut unterwegs?

00:02:15: In dieser Familie ist ja der Papireto und der Geschwister der Michelle und Erik, so eine Tragödie muss jeder für sich selber verarbeiten, aber auch als Familie.

00:02:27: Wo steht er in der Verarbeitung als Familie?

00:02:31: Ich denke, jeder ein bisschen an einem anderen Ort.

00:02:35: Das läuft nicht so synchron.

00:02:38: Das macht jeder auf seine Art.

00:02:42: Ich habe zum Beispiel relativ rasch versucht, die Frage, warum nicht mehr zu stellen.

00:02:50: Gerade Erik hat diese Frage noch ganz stark.

00:02:54: Wir sind hier schon an unterschiedlichen Punkten.

00:02:59: Wir versuchen einfach, dort abzuholen, wo wir sind.

00:03:03: Wir können so auseinander auch gut unterstützen.

00:03:09: Aber du bist schon jeden Tag ein bisschen traurig.

00:03:13: Ja, es gibt Momente natürlich, jeden Tag.

00:03:17: Zum Beispiel mein Arbeitsweg ist so ein Moment.

00:03:22: Ich arbeite mit dem Velo in der Stadt.

00:03:27: In Zumicke überquere ich gerade wie im Strecke.

00:03:31: Dort, wo eine der letzten Kurven gefahren ist in Zumicke.

00:03:37: Dort habe ich vor allem auf dem Heimweg, am Abend auch die Gelegenheit, um zu trauren.

00:03:42: Das ist für mich wirklich eine ganz gute Gelegenheit, wenn ich auf dem Velo bin, nach Hause fahren.

00:03:49: Wenn ich jetzt in der Furchtbahn wäre, könnte ich das so nicht, aber auf dem Velo geht das.

00:03:54: Darum bin ich auch wirklich dankbar.

00:03:58: Und der Arbeitsweg mit dem Velo und auch die Konfrontation mit dieser WM-Strecke auch.

00:04:04: Das Überqueren dieser WM-Strecke in Zummik, das hat mich wirklich weitergebracht.

00:04:12: Und sonst traur ich oft, wenn ich zum Beispiel in die Kielen gehe.

00:04:18: In der Kielen-Ecke im Gottesdienst kommt dann oft Musik, die mich sehr zu Herzen geht.

00:04:25: Aber in der Kielen-Ecke habe ich meine Kielenfamilie und die wissen, dass ich in der Kielen-Ecke den Ort traur.

00:04:34: Nimm und auch darf ich bei sehr dankbar auch um diesen Ort.

00:04:39: Ich kann mir aber gleich auch vorstellen, dass es manchmal ist, dich einfach von hinten angumpert.

00:04:44: Oder nicht, du hast jetzt gesagt, der Arbeitsweg und in der Kille sein, das sind so etwas definierte Traur-Oase, aber es kann wahrscheinlich irgendwann etwas passieren.

00:04:56: Oder kommt das nicht vor?

00:04:58: Es kommt vor, aber ich habe natürlich schon relativ eine Verraschung.

00:05:03: Er erklärt meine Gedanken zu steuern.

00:05:06: Ich habe erklärt, wann traurig, wo und wie lange.

00:05:11: Das war für mich ganz wichtig.

00:05:14: Ich wollte nicht in der Öffentlichkeit immer und überall in den Tränen ausbrechen.

00:05:21: Es kann es einmal geben, natürlich.

00:05:24: Aber ich versuche, das wirklich zu steuern.

00:05:27: Und es klingt mir eigentlich recht gut.

00:05:30: Gibt es da einen Tipp?

00:05:32: Wenn Leute zuhörlosen und sagen, ich kann mich nicht so gut steuern, wie kann man das?

00:05:40: Ich habe schon bald nach Mürir im Tod der Psychiaterin aufgesucht.

00:05:46: Und bei ihr habe ich in der Gespräche

00:05:51: auch, dass

00:05:52: ein Stück weit gelernt wird, wie weit und wie tief ich mich in die Tour gehen soll.

00:05:59: Sie hat sicher sehr geholfen und es hilft natürlich auch, wenn ich in diesem Moment Jesus um Hilfe bitte, wenn ich ihm rufen und sage, jetzt musst du mir helfen.

00:06:13: Jetzt bin ich gerade ziemlich am Boden.

00:06:17: Und da habe ich natürlich durchwächst die besten Erfahrungen gemacht.

00:06:22: Jesus ist wirklich treu zur Seite gestanden und hat mich aufgerichtet.

00:06:29: in sehr schwierigen Situationen.

00:06:32: Ganz konkret, wie tröstet Jesus?

00:06:37: Manche schicken mir Personen, die richtigen Menschen, die mir gut tun, zu sagen, meine Kinder, mein Mann, meine Freundin, meine Schwester, mein Umfeld, mein Team am Arbeitsplatz.

00:06:52: Das sind alles Momente, die ich merke.

00:06:55: Hier hilft Jesus.

00:06:57: Er schickt mir diese Leute.

00:06:59: Und

00:07:00: sobald ich dann mit den Leuten anfange reden, geht es mir besser.

00:07:07: Man weiss, dass Müriel ein sehr grosses Talent war.

00:07:11: Er hatte sehr grosse Ambitionen.

00:07:13: Sie war noch ein wenig kennengelernt.

00:07:16: Wie war Müriel als Mensch?

00:07:20: Müriel war sehr zielstrebig, sehr ergitzig, sehr korrekt.

00:07:28: Sie hatte ... Sie wollte alles richtig und gut machen.

00:07:34: Sie wollte gute Noten in der Schule.

00:07:38: Es war auch ganz wichtig, dass sie mit allen Menschen ihrem Umfeld gut umgeht.

00:07:47: Über allem stand ihre christliche Glauben.

00:07:51: Sie wollte die Werte von Jesus leben.

00:07:56: Sie wollte die Botschafterin von Jesus sein.

00:07:59: Müriel hat einmal mit sieben Zehn zu mir gesagt.

00:08:04: Weisst du, Mami, das Leben hier auf der Erde ist wertvoll.

00:08:08: Ab das Größte ist das Leben im Himmel.

00:08:11: Und ich habe es natürlich sehr schön gefunden.

00:08:16: Sie hat es gesagt.

00:08:17: Und im Nachhinein denke ich mir mit dieser Überzeugung, die sie gesagt hat, hätte man meinen können, sie hätte geahnt, dass sie ... schon bald in Gottes Herrlichkeit sein würde.

00:08:35: Sie ist mir manchmal mehr wie ein hemmliches Wesen als ein menschliches Wesen.

00:08:42: Sie hatte so schöne, lange Haare, wirklich wie ein Engel.

00:08:47: Sie hat auf ihren Velorahmen seine Bibelsprüche geklappt und hat bei allen Zusammenkünften, die sie mit Gespendli im Hotel war, Sie bette die Gespäntel, ob sie mit ihr betten würden.

00:09:07: Und sie hat immer gute Erfahrungen damit gemacht.

00:09:12: Sie war auch eine sehr grosszügige Mensch.

00:09:15: Sie hat uns beschenkt mit selberbachenden Küchen, Muffins, Cookies, Waffeln.

00:09:24: Sie hat die feinsten Sachen in unserem Haus oft geschmückt.

00:09:29: Wenn ich heimgekommen bin vom Schaffen, wusste ich, es hätte mir wieder eine Überraschung geparate.

00:09:35: Sie schrieb die schönsten Karte zum Geburtstag, auf Weihnachten oder einfach einmal zwischendurch.

00:09:43: Sie hat einfach uns mitteilt, wie lieb sie uns hat, wie dankbar sie ist.

00:09:50: Sie war so ein dankbarer Mensch.

00:09:52: Sie war auch sehr demütig.

00:09:56: Sie hat sich nicht gerne ... selbst pröstet mit einem Erfolg, sondern sie hat alles Jesus zugeschrieben.

00:10:06: Sie wusste einfach, ohne ihn geht gar nichts.

00:10:11: Darum nahm sie sich auch, weil sie einen Hintergrund genommen hat, und sagte, das war Jesus, der mich gebraucht hat, um diesen Erfolg möglich zu machen.

00:10:23: Und wo ist sie im Leben gestanden?

00:10:27: Sie hat ... Gerade viele Prüfungen hatten sich.

00:10:32: An der United School of Sports hat sie gerade zwei Jahre Schule abgeschlossen.

00:10:40: Es war eigentlich sehr erleichtert, dass sie alle Prüfungen gut geschafft hat.

00:10:47: Und hat die Mountainbike-Saison abgeschlossen.

00:10:52: Die RadwM in Zürich, das wäre eigentlich wirklich ... Es waren die letzten beiden Rennen.

00:11:00: Und nachher wäre die Pause im Radsport

00:11:04: gekommen.

00:11:05: Wie war das Verhältnis mit den Tochtern?

00:11:07: Wie hatte ihr es miteinander?

00:11:10: Es war sehr ein inniges Verhältnis.

00:11:12: Sie war mein jüngster Kind.

00:11:16: Und durch das immer auch mein Baby blieb.

00:11:21: Ich habe gemerkt, in meinem Umfeld ... Mütter, die drei Kinder haben, sagen am jüngsten, das ist wirklich mein Baby.

00:11:29: Darum erlebe ich mir, das hier zu sagen.

00:11:32: Ja, sie war so ein bisschen mein Baby und ... Wir hatten zu sehr tiefen Gesprächen über den Glauben.

00:11:42: Wir waren oft am Abend, wenn alle schon im Bett waren, auf dem Sofa noch geredet.

00:11:50: Sie hat auch oft ihre Zweifel gebracht.

00:11:54: wo sie gehabt hat gegenüber vielen Themen im Leben.

00:11:58: Wir haben viel zusammen gelacht, wir haben aber auch zusammen gebrüht.

00:12:04: Und wir haben auch Schwierigkeiten, die sie gehabt hat, dann oft auch am Abend ohne Gleit in ein Gebet.

00:12:14: Wir haben oft unser Gespräch mit einem Gebet abgeschlossen.

00:12:20: Wir haben auch am nächsten Tag auf das Wunder darf erleben, dass alles wieder gut war.

00:12:27: Wenn ihr z.B.

00:12:28: alles über den Kopf gewachsen ist, sei es in der Schule oder im Sport oder beides miteinander.

00:12:33: Alles wurde zu viel.

00:12:36: Und am nächsten Tag ist es wirklich prompt, super weiter gelaufen.

00:12:42: Lass uns zurück zum Tag des WM-Rennen gehen.

00:12:48: Wie ist das?

00:12:50: Abgelaufen, was ist an diesem Tag alles passiert?

00:12:54: Ja, es war die Unstieg.

00:12:55: Die Unstiegs-Sechse-Zwanzig ist die neunten, die vierundzwanzig.

00:13:01: Mürri war ja die ganze Woche bereits schon im Hotel mit Swiss Cycling in Kloten.

00:13:08: Am Morgen sind dann Reto und ich, so bei Regnerischem Wetter.

00:13:13: Wir führten Fuster mit den ÖV.

00:13:16: Ich habe so ... Die Karton gemalt, die Hoppmürielle, die Go-Mürielle standen auf.

00:13:22: Wir hatten die Transparenz dabei.

00:13:24: Wir waren richtig ready zum Fanen.

00:13:28: Schweizer T-Shirts, Fahnen.

00:13:31: Ja, wir hatten alles dabei.

00:13:33: Dann waren wir zu Ostern am Start.

00:13:36: Wir sahen noch die Schweizer Girls, wie sie sich registriert haben an der Tafel.

00:13:41: Wir hatten immer ein bisschen Blickkontakt mit der Mühre.

00:13:46: Wir sind dann am Start und dort gab es wirklich so viele Schulklassen.

00:13:52: Es gab einfach so viele Leute von Uster.

00:13:55: Auch ihre Himalige Sportschul-Kuss-Uster war am Start.

00:14:01: Also wirklich eine Riesenunterstützung.

00:14:06: Ich höre einfach immer noch, es haben so viele Menschen gegrüfft, Hauptmüriel.

00:14:11: Ich bin dann ganz näher zu Ihren Anstanden.

00:14:15: Ich wollte aber gar nicht mehr zu emotional werden.

00:14:18: Ich zeigte einfach noch schnell, dass ich für unsere Betten und noch kurz Blickkontakte hatte.

00:14:27: Dann ist der Start schon ausgefallen und ist losgegangen.

00:14:31: Der Regen hat noch ein bisschen angelatscht.

00:14:32: Die Rassen waren einfach nass.

00:14:35: Der Reto und ich sind dann auf den Zug gebrannt.

00:14:39: Wir haben dann ein bisschen Gass gegeben, dass wir am Elfen beim Zürichberg oben bereit haben können stehen.

00:14:48: Wir sind dort verklopft, noch mit einer anderen Velofamilie.

00:14:52: Und zu meiner Überraschung stand plötzlich noch der Goethe der Muriel aus dem Bündner Land an.

00:14:58: Ich habe ihm dann so ein transparentes Temp gedruckt und gesagt, wir sind bereit.

00:15:04: Ja, ein paar Minuten später kam das erste Feld an der Steigung.

00:15:09: Wir konnten gut schauen, weil sie etwas längsamer kamen.

00:15:12: Wir sahen die Mühe nicht.

00:15:16: Nachher kam ein Autotross.

00:15:18: Dann kam das zweite Feld.

00:15:21: Wir sahen die Mühe nochmals nicht.

00:15:23: Sie standen dann schon sehr verdutzt hier.

00:15:29: Und er dachte, da stimmt etwas nicht.

00:15:33: Spätestens da musste sie kommen.

00:15:36: Wir haben dann die Schulter gezockt und sind zum Ziel abgelaufen.

00:15:43: Auf dem Abenweg habe ich mir gewünscht, dass Muriel einen Defekt hatte.

00:15:51: Also etwas harmloses, dass sie vielleicht in der Zwischenzeit im Ziel angekommen sein könnte.

00:15:59: Ja, wir sind dann im Zielbereich.

00:16:02: Wir standen und haben gewartet.

00:16:05: Rito hat den Katerin Stirniman von Swiss Cycling, der Trainerin, angeläutet.

00:16:13: Swiss Cycling hat leider auch nicht gewusst, wo die Müriel könnte sein.

00:16:17: Es hat einfach niemand gewusst.

00:16:20: Man hat sie vermisst, gemeldet und ist dann so eine Aktion losgegangen.

00:16:30: Ich und Reto sind dann zum Swiss-Cycling-Vomobil, wo alle Fahrerinnen, die mittlerweile im Ziel angekommen sind, sich wieder versammelt haben.

00:16:42: Es war eine ganz komische Stimmung, weil so etwas haben wir alle noch nie erlebt.

00:16:52: Dass man einfach eine Fahrerin vermisst und nicht weiss, wo sie ist.

00:16:58: Ja, es ist dann so ... Nach einer gefühlten halben Stunde kam der Anruf, man hat die Müriel gefunden.

00:17:07: Sie hatte einen schweren Sturz, die Ambulanz war vor Ort.

00:17:13: Und so zehn, fünfzehn Minuten später kam die Meldung.

00:17:18: Müriel wurde mit dem Helikopter ins Unispital geflogen.

00:17:22: Und wenn ich das gehört habe, war für mich klar.

00:17:27: Sie war ein ganz schlimmer Sturz.

00:17:30: Das müssen gravierende Verletzungen sein.

00:17:33: Und ich wusste einfach, jetzt ist es nicht mehr gut.

00:17:39: Dann fahre ich mit einer Spezialbewilligung ins Unispital.

00:17:45: Die Rennstrecke war bereits wieder gesperrt, weil das nächste Rennen wieder gelaufen ist.

00:17:51: Und wir konnten dann überall auch richtig rasch durch.

00:17:55: Sie begleitete uns im Unispital.

00:17:59: Wir haben so einen Wartee-Raum bekommen, in der Nähe der Intensivstation, und haben dort die Dritte gewartet.

00:18:08: Und nach einer gefüllten Stunde kamen zwei Ärzte.

00:18:13: Wir sind gegenüber uns gesessen.

00:18:19: Der Chefarzt hat uns aufzählt, was Muriel für Diagnose hat.

00:18:27: Ja, ich bin ... Auf dem Stuhl, wo ich gesessen bin, es war so eine Stuhlreihe, bin ich wirklich etwas zusammengebrochen.

00:18:38: Ich habe mich auf die Stühle angelegt und habe einfach fröhlich nur gesagt, nein, das darf nicht wahr sein, das gibt es nicht.

00:18:48: Ich wusste aber schon ein bisschen, du kannst ja nicht liegen, du musst aufstehen.

00:18:57: Ich habe mich wieder aufgerichtet und ... Reto und ich waren in dem Räumchen alleine.

00:19:05: Erzdin sagte, sie sei jetzt verfügbar.

00:19:09: Er ging kurz raus.

00:19:12: Ich sagte Reto, du musst mit mir beten.

00:19:19: Wir müssen uns wunderbeten, dass unsere Mühe gerettet wird und zusammen gemacht wird.

00:19:26: Nachher kam ein Spitalpfarrer rein.

00:19:30: und fragte, ob wir etwas brauchen.

00:19:33: Ich habe dann gefragt, ob sie mit mir in die Spitalkirche kamen.

00:19:38: Ich zündete die Kerze an und hatte das Bedürfnis, mich hier flach am Boden zu legen.

00:19:47: Ich wollte eine ganze ehrfürchtige Haltung einnehmen.

00:19:53: Ich wusste nicht, dass ich lange nicht knündeln muss.

00:19:56: Ich muss hier flach am Boden liegen.

00:19:59: So wie ich das bei Priester vor den Wehen schon gesehen habe, habe ich das gemacht und habe gut einfach angefleht.

00:20:09: Ich habe bettet.

00:20:13: Um ein Wunder, er möchte helfen, er möchte geneidigt sein und er möchte doch die Mürielle einfach zurück ins Leben holen, weil die Mürielle ja noch so viel vorgehalten hat, auch in seinem Namen.

00:20:28: Sie hat noch so gerne.

00:20:30: Sein Wort auf Erden verbreitet.

00:20:34: Er soll das bitte möglich machen, dass Müriel gerettet wird.

00:20:40: Ich bin dann wieder aufgestanden und habe dort noch ein Worship Song geloset.

00:20:47: Und dann bin ich mit der Pfarrerin wieder zurück.

00:20:51: Wir mussten aus dem Kaffee vom Unispital laufen.

00:20:54: Es waren vollen Leute.

00:20:56: Die Leute haben die Gessen getrunken, gelachen, gerettet.

00:21:00: Und ich dachte für mich, Es gibt es gar nicht, dass diese Leute so unbeschwert in diesem Kaffee sitzen.

00:21:09: Und ich befinde mich gerade in meiner grössten Horror-Szene von meinem Leben.

00:21:17: Deshalb dreht es sich einfach weiter.

00:21:19: Es war für mich so surreal.

00:21:21: Ich habe dann wieder zum Reto gesessen in dieses Räumchen und wir haben einfach gewartet und gewartet.

00:21:32: Dann kam der Arzt und sagte, es gäbe noch eine Notoperation am Hirn.

00:21:39: Sie will durch das Versuchen den Hirndruck zu verinnern.

00:21:43: Der Hirndruck sei so massiv.

00:21:46: Die Schädigung sei schon so vorangeschritten.

00:21:50: Aber man will das einfach noch probieren.

00:21:54: Und ich habe hier noch gedacht, ja ... Vielleicht gibt es das Wunder trotzdem noch.

00:22:01: durch die Operation.

00:22:03: Ja, das ging dann auch wieder sehr lange.

00:22:07: Und im Laufe der Namitage, also Ende Namitage, darf man zu Müriel auf die Intensivstation.

00:22:17: In der Zwischenzeit kamen hunderte von WhatsApp.

00:22:21: Gefühlt von der ganzen Welt.

00:22:23: Die Leute haben die Meldung erfahren über die Medien, dass Müriel schwer verletzt ist.

00:22:30: Nach dem Sturz.

00:22:31: Und ... Ja, die Leute haben uns geschrieben.

00:22:34: Sie denken uns, sie beten für uns.

00:22:36: Sie hat uns wirklich auch sehr geholfen in diesem Moment.

00:22:42: Wir sind dann auf die Intensivstation gelaufen.

00:22:47: Und ... Ja, wir konnten wirklich zu der Mühe.

00:22:55: Und ... Wir haben dann natürlich auch die Familie ... informiert die nächsten Angehörigen.

00:23:05: Und am Anweg hat es dann geheissen, wahrscheinlich überlebt seit der Nacht nicht.

00:23:14: Und ich habe gesagt, ich bleibe auf jeden Fall hier und ... ... Reto und die Kinder sind dann nach Hause gegangen und alle anderen Angehörigen auch.

00:23:26: Und die Nacht bei der Mürielle in diesem Unispital ist für mich wirklich noch einmal ganz ... wichtig war, dass ich diese Zeit mit Muriel verbringen konnte.

00:23:38: Ich habe ihr dann ein Abiglied gesungen, ein Kinderlied, das ich immer mit den Kindern gesungen habe, wo sie klein sind, um einschlafen.

00:23:52: Und das ganze Leben ist dann so wie ein Film vor mir abgelaufen von der Schwangerschaft über die Geburt von Muriel.

00:24:05: Die ganze Kindheit.

00:24:08: Einfach das ganze Leben bis zu ihren achtzehn Jahren.

00:24:12: Und ich habe so eine tiefe Dankbarkeit gespürt, dass wir diese Zeit mit Müriel erleben dürfen.

00:24:22: Es war einfach alles so geschenkt in der Zeit.

00:24:26: Die Pflege hat mir dann so ein Klappbett angestellt, neben Müriel, ihrem Bett.

00:24:36: Und ich habe ihn tatsächlich ... Da konnte ich ein bisschen schlafen, um den Lungenmaschinen-Geräusch zu geben.

00:24:51: Ich kann heute beschreiben, dass der Heilige Geist über uns die ganze Nacht gewacht.

00:25:00: Es war einfach so spürbar, dass Mürielle ich und der Heilige Geist in seiner Nacht ein super Team war.

00:25:14: Aber ja, diese Nacht war für mich noch einmal ein riesiges Geschenk.

00:25:22: Und am nächsten Morgen kam meine Familie wieder.

00:25:28: Und

00:25:29: ich habe dann meine Angehörigen auch wieder informiert.

00:25:33: Sie sollen doch wiederkommen, Mürielle überlebt die Nacht, sodass sie sich noch verabschieden könnte.

00:25:42: Und Mürielle ist dann Anfangs-Nahmittag gestorben.

00:25:50: Also ich bin so ... Ich bin so laufend, dass ich an meinen Brüllen ... Das sind ja

00:25:58: ...

00:26:07: Also das ist ... Das kann ich mir nicht vorstellen, wie man das nimmt, wie man das ... ... geschaffen hat.

00:26:18: Entschuldigung.

00:26:20: Als wenn du mich vor einem Jahr, wenn du mich gefragt hattest, wo Muriel noch gelebt hat ... Ja, wenn ich umgehen würde, wenn ich ein Kind verlieren würde, dann hätte ich gesagt, dann ist mein Leben vorbei.

00:26:36: Das geht nicht.

00:26:38: Aber es ist nicht vorbei.

00:26:41: Und ja, dank einem Glauben und einfach dank einem Beistand von Jesus in jeder Lage, habe ich es überlebt und lebe ich gut weiter.

00:26:58: Es gab gar nie ein Hader, ein Schimpfen mit Gott.

00:27:02: Du hast schon quasi um ein Wunder gebeten.

00:27:08: Wenn mir davon ausgeht, dass es ein Wunder geben könnte und es dann nicht kommt, hast du nie etwas gefuntert, etwas geschimpft.

00:27:18: Ich hatte sehr gehadert mit Gott.

00:27:21: Ich hatte wirklich eine grosse Wut auf ihn.

00:27:26: Ich habe wirklich die Frage gestellt, was ihm einfällt.

00:27:32: Müriel sterben zu lassen, der ein heimliches Wesen war auf

00:27:41: der Welt,

00:27:42: das so viel zu geben hatte, der Menschheit, was ihm einfallen, sie zu sich zu nehmen.

00:27:51: Ich habe an den Thron an die Ginke.

00:27:54: Ich habe an diesem gerüttelt.

00:27:56: Ich habe wirklich gehofft, dass eigentlich der der Baby.

00:28:01: Das ist natürlich nicht passiert.

00:28:04: Gott ist allmächtig.

00:28:05: Ich muss nicht meinen Kängosyntron rütteln und auswirken.

00:28:14: Es ging mir dann besser, wenn ich mit Jesus gesprochen habe.

00:28:21: Jesus war für mich einen liebenden Freund, der mir in jeder Lage geholfen hat.

00:28:30: Mit Gott war ich wirklich verrückt.

00:28:34: Es ist Paradox, es ist nicht Bibelisch, weil ich weiss, Gott ist der drei Einige Gott.

00:28:40: Aber mir ist es so gegangen.

00:28:44: So habe ich es dann auch irgendwann wieder zusammengebracht, dass ich auch wieder mit Gott gesprochen habe.

00:28:50: Aber es hat seine Zeit

00:28:52: gebraucht.

00:28:54: Das mit dieser drei Einigkeit habe ich mir noch nie vorgestellt.

00:28:59: Gott, Jesus und der heilige Geist sind drei Personen, aber das Gleiche ist recht kompliziert.

00:29:04: Aber dass sie drei wie viele Diche in der Verarbeitung verschiedene Rollen eingenommen haben, das finde ich noch ein spannender Punkt.

00:29:12: Ja, es ist mit mir passiert.

00:29:15: Ich habe Gott halt wie so ein bisschen alttestamentlich als der strafende Gott gesehen.

00:29:24: Ich habe mich wirklich gefühlt wie auf einem Schlachtfeld nach verlorenem Schlacht.

00:29:31: Ich wusste, es gibt für mich nur einen Weg, um das alles zu überleben.

00:29:36: Und das ist mit dem Glauben weiterzugehen.

00:29:39: Das war für mich von Anfang an klar.

00:29:42: Es gibt genau einen Weg, und das ist weiterzugehen im Glauben.

00:29:50: Es ist mir dann einfach ganz einfach gefallen, mit Jesus zu reden.

00:29:54: Jesus wurde halt mal Mensch, vielleicht ist es auch ... Warum?

00:29:59: Dass er mir nicht

00:30:02: war.

00:30:02: Ich finde die Rollen aufteilig.

00:30:04: Ich finde sie eigentlich noch cool.

00:30:08: Du merkst, wir müssen jetzt ein bisschen lachen, um eine ganz traurige Situation zu vertragen.

00:30:13: Aber ich finde das noch ein guter Gedanke, dass die drei Kollegen eins sind.

00:30:18: Aber gleichzeitig haben sie verschiedene Aufgaben.

00:30:22: Aber ein Warum?

00:30:25: Weisst du nicht?

00:30:26: Auf die Frage, warum?

00:30:28: Gibt es einfach keine Antwort?

00:30:30: Also warum ist ja die eine Frage?

00:30:31: Man könnte sagen, wann dann?

00:30:35: Wenn sie einen Platten hatte oder wenn sie einen Husten hatte.

00:30:39: Ist ja so ein bisschen ... Hast du das nie dann gehabt?

00:30:43: Wann, dann, dann, dann?

00:30:46: Ich habe es versucht zu vermeiden, weil es mir so nicht gut hat.

00:30:50: Es hat mich wirklich so in Abgrund getrieben.

00:30:54: Mich zu hinterfragen, ja ... Ich habe einfach gemerkt, das bringt mich überhaupt nicht weiter.

00:31:06: Ich muss auch die Frage anders formulieren.

00:31:10: Wenn die Frage, warum es aufkommt, versuchte ich, das Wort zu ersetzen mit, wie das gehen soll, ohne unsere Muriel.

00:31:20: Als ich dann wieder mit Gott gerettet habe, sagte ich, die Einwilligung sei eh, es sei klar.

00:31:28: Wir Menschen, wir könnten manchmal schwachen, was wir wollen, aber deinwillige Schähe, da haben wir keine Chance.

00:31:35: Auch die weltbesten, intensivmedizinische Behandlung hat Müriel nicht mehr geholfen.

00:31:44: Darum habe ich gesagt, deinwillige Schähe, aber jetzt musst du mir helfen.

00:31:52: Und so ist es auch immer auf den Weg weitergegangen.

00:31:57: Seit dem Nachmittag ist Müriel dann gestorben, wie es nachher weiter ging.

00:32:07: Ja, wir haben uns dann verabschiedet auf dieser Intensivstation von diesem Pflegepersonal.

00:32:15: Ich habe gemerkt, für das Pflegepersonal war es auch ein spezieller Fall, effektiv.

00:32:24: Ja, es war für mich auch Engel, die dort gearbeitet haben.

00:32:28: die dort die Mürielle betreut haben.

00:32:32: Wir haben uns verabschiedet von Angehörigen und sind dann zum Auto gelaufen, nach Hause gefahren.

00:32:40: Die WM ist wieder gelaufen draussen, oder wir müssen die WM-Strecke umfahren.

00:32:46: Wir sind in Zabik daheim, die Vierte an den Tisch gesessen und haben etwas gegessen.

00:32:54: Ich habe dann wirklich zwei Wunder erlebt bei uns daheim.

00:32:59: Ich konnte essen.

00:33:01: Ich habe seit dem Umfall kein Biss mehr runtergebracht.

00:33:05: Es hat wirklich abgestellt, ich hatte null Appetit mehr.

00:33:09: Ich konnte wieder essen.

00:33:11: Wir alle konnten essen.

00:33:14: Wir haben während der Essen anfangen, über die Mühe zu erzählen, von früher.

00:33:20: Wir haben zusammen gelacht.

00:33:23: Und ich dachte für mich, hey.

00:33:27: Todesdage sitzen wir am Tisch als Familie, essen und lachen.

00:33:34: Das war einfach der Moment, an dem ich gewusst habe, es gibt ein gutes Leben für uns, es geht weiter.

00:33:41: Wir werden das schaffen.

00:33:43: Und wir haben auch hier, ich weiss noch gut gesagt zunaheinander, hey, wir schaffen das.

00:33:49: Und Erik sagte, es wird jetzt nur noch besser.

00:33:56: Also quasi.

00:33:57: Größer als der Schmerz, wenn er jetzt ist, kann er nicht mehr werden.

00:34:03: Und ich sage ihm heute noch, dieser Satz war so wertvoll, weil jeder Tag, der wir geschafft haben, der wir auch einigermassen gut geschafft haben, manchmal sehr gut geschafft haben, war ein Zeichen.

00:34:19: Ja, es wird besser.

00:34:21: Und es wurde dann auch besser, was merkt man?

00:34:24: Nach so einem ... In einem schlimmen Fall gibt es dann auch immer viel Tudus und mit der Gemeinde und mit der Beerdigung.

00:34:35: Und dort noch ein Brief und so.

00:34:40: Wie streng war das?

00:34:43: Das war für uns eigentlich eine gute Gelegenheit, um uns zu beweisen, dass wir funktionieren, dass wir das machen mögen.

00:34:54: Das hat uns auch wie abgelenkt.

00:35:00: Wir waren schon immer sehr strukturiert.

00:35:02: Wir haben das auch schön durchgekackt, alle Daten zu fixieren.

00:35:11: Das Organisieren dieser Trauerfirmen, haben wir gewusst, dass es eine riesige Kirche gibt.

00:35:17: Wir haben nicht gewusst, dass es wirklich fünfhundert Leute kommen, sondern wirklich tausend.

00:35:24: Wir mussten uns für eine Kille entscheiden.

00:35:26: Die Kille-Ecke war zu klein.

00:35:29: Das wussten wir von Anfang an.

00:35:31: Dann sind wir auf die Kille Oster ausgewichen.

00:35:36: Es kam dann schlussendlich siebenhundfünfzehn Leute.

00:35:39: Die Entscheidung war gut.

00:35:43: Nach so einer Tragödie ist es für die Angehörigen extrem schwierig.

00:35:48: Aber auch für so ein Umfeld ist es meistens recht schwierig.

00:35:52: Wie hat das Umfeld reagiert?

00:35:54: Sind die Leute vielleicht auch irgendwie im Laden eine Nummer beim Gestellen, dass euch nicht in die Augen schauen müssen, wie hast du das wahrgenommen?

00:36:03: Ich habe am Anfang natürlich geschaut, dass ich nicht gerade in die Lädengange poste.

00:36:11: Ich

00:36:12: bin dann auch ausgewichen.

00:36:15: Und wenn ich es erlebt habe, dass mir jemand ausgewichen ist, habe ich dieser Person überhaupt nicht übel genommen.

00:36:22: Ich habe das total verstanden.

00:36:24: Kann man dann in so einem Moment auch falsch reagieren?

00:36:28: Es ist sehr schwierig, natürlich die richtigen Worte zu finden oder ich möchte hier wirklich überhaupt niemanden einen Vorwurf machen, der es vielleicht nicht gerade getroffen hat.

00:36:39: Aber es sind sehr wenige Beispiele.

00:36:41: Ich war wirklich in so einer Stunde.

00:36:45: wunderschöne, tröschende Worte, die uns entgegengebracht wurden.

00:36:48: Wir haben einfach gefühlt, die hundertmal den Satz gehört.

00:36:54: Wenn er etwas braucht, dann meldet er bei mir oder bei uns.

00:36:59: Und wir haben nicht gewusst, was mit dem Satz anfängt.

00:37:03: Ich habe mich gefragt, was die Person meint.

00:37:06: Was könnte ich von dieser Person brauchen?

00:37:10: Das ist ein gut gemeintes Satz, aber ... Das würde ich nicht empfehlen im Zusammenhang mit traurenden Leuten.

00:37:19: Wir haben erlebt, dass die Leute uns beschenkt haben.

00:37:22: Also mit selberbachem Brot, Zopfblumen, Kartenbüchern.

00:37:30: Wir haben Geschenke bekommen.

00:37:33: Einerseits nach dem Tod der Muriel.

00:37:35: Nachher kam die Weihnacht.

00:37:37: Dann ging es weiter mit Weihnachtsgeschenken.

00:37:41: Die Leute haben dann ... Ja, ich hatte etwas Angst, wie noch könnte es für uns sehr schlimm werden.

00:37:47: Es ist auch da, ich kann es nicht in Wort fassen, was die Menschen uns hier gut haben.

00:37:54: In den drei Anliegen der nächsten Häuser wohnen indische Nachbarn.

00:38:00: Und die haben die ganze Woche abwechslungsweise für uns gekocht.

00:38:06: Dann haben uns entweder ein WhatsApp geschrieben oder als Fenster klopft, sie haben für uns zu essen.

00:38:13: Und dann haben sie uns wirklich so in seckindisches Essen vom Feinsten übergeben.

00:38:21: Und ich weiss nicht, ob sie sich bewusst sind, was das für ein riesiges Geschenk war für uns.

00:38:30: Also, was sie dort gemacht haben, das war wirklich überwältigend.

00:38:37: Der Redo und die Beide sind selber auch Sportleute.

00:38:41: Wie hat es euch jetzt ... Da sind die Verarbeitung auch geholfen.

00:38:45: Sport ist auch eine riesige Ressource, die wir führen können.

00:38:52: Reto und ich haben beide mal Weckampfsport gemacht.

00:38:58: Und wir haben beide erlebt, wie wir das jetzt eins zu eins umsetzen können.

00:39:04: Also quasi den Tag, den ich vorstelle.

00:39:09: ist ein Wegkampf und das Aufstehen am Morgen ist das erste Mal einfach schon mal richtig überwinden.

00:39:15: Du musst etwas machen, was eigentlich dein Körper sagt.

00:39:20: Nein, das geht nicht.

00:39:22: Also du stehst auf, du kämpfst dich auf und du musst dort anehen, wo es wehtut.

00:39:28: Du musst dein Schmerz überwinden.

00:39:31: Es sind alles Sachen, die du wirklich lehrst im Leistungssport.

00:39:36: Wahrscheinlich auch Fokussieren.

00:39:38: Genau.

00:39:39: Fokus legen und dort arbeiten.

00:39:43: Dort zu kommen.

00:39:44: Auch neue Ziele setzen wieder.

00:39:46: Das sind zwar nicht die Kampfziele, die wir gesetzt haben, aber einfach als Ziel zum Beispiel.

00:39:53: Wo gehen wir in die Ferien?

00:39:55: So.

00:39:56: Ja, so hat unser Sport extrem geholfen, wieder den Tret zurückzufinden.

00:40:03: Und ich bin am ... Tag nach Tag nach der Mühe in ihrem Tod bin ich gut gejogen.

00:40:09: Ich wollte mir einfach zeigen, dass mein Körper funktioniert.

00:40:14: Ich wollte etwas machen, das ich kann.

00:40:18: Es hat super funktioniert.

00:40:20: Das Herz ist zwar wirklich gebrochen, verletzt im Elend, aber der Körper funktioniert.

00:40:29: Das ist sehr eindrücklich, wie man das einfach anrufen kann.

00:40:34: Und ich bin dann unterwegs und kann traurig und habe schon seit eh und je beim Joggen immer sehr gute Gedanken gehabt.

00:40:44: Ich kann auch beten.

00:40:46: Und bei uns mit der Natur sind so viele Sachen aufs Mal abgedeckt.

00:40:54: Sport und Musik waren für mich die grössten Ressourcen nach dem Mühr ihrem

00:40:59: Tod.

00:41:04: Ja, am meisten geholfen.

00:41:08: Der Glaube, natürlich.

00:41:11: Ich muss es einfach immer wieder sagen.

00:41:14: Ich habe gemerkt, dass Wasser auch ganz grosse Heilkraft hat.

00:41:20: Ich gehe schon seit zwei Jahren einmal in der Woche mit einer Freundin von mir in Zürich, siehe das ganze Jahr durch.

00:41:28: Und im Winter ist es schon etwa fünf Grad.

00:41:32: Und nach der Mühre ihrem Tod habe ich gemerkt ... dass Wasser noch viel grössere Bedeutung bekommt.

00:41:41: Wir haben vor zwei Jahren zu Hause den Garten umgebaut und haben am Redo sein Lebenstraum realisiert.

00:41:49: Wir haben einen Pool-Boot.

00:41:52: So habe ich jetzt auch nach der Müre ihrem Tod das wirklich anwenden können.

00:41:57: Ich bin bei jedem Wetter in diesem Pool.

00:41:59: Ich bin aber taucht und habe einfach gemerkt.

00:42:04: Das ist heilsam, das kalte Wasser, das ist wirklich kristallklar.

00:42:09: Und ich konnte dann gerade wieder in die Warmstube, also von daher ist es ja noch easy.

00:42:15: Ich habe einfach gemerkt, das Abenteuchen ist das kalte Wasser.

00:42:19: Das hat eine so reinigende, heilende Wirkung.

00:42:25: Und wenn es mir schlecht ging, dann habe ich das gemacht und nachher ist es mir besser gegangen.

00:42:32: Auch wenn ich mit meiner Freundin am Morgen früh in Zürich gehe, wenn wir rauskommen und uns anlegen, sagen wir du, heute kann uns nichts mehr erschütteren.

00:42:42: Es gibt so wie eine Stärkung für den ganzen Tag, dass du das Gefühl hast, ich bin ready, das kann kommen, was will.

00:42:51: Da bin ich auch sehr dankbar, dass ich, wenn es mir schlecht geht oder schlecht gegangen ist, die Kraft vom Wasser zu nutzen.

00:43:00: Das könnte man jetzt vielleicht sogar als Tip für Leute, die auch am Trauren sind, die auch gebrochenes Herz haben.

00:43:08: Nicht, dass sie anfangen zu schocken oder ins Wasser gehen oder Musik lassen.

00:43:11: Aber vielleicht für sich selber ein Ritual,

00:43:15: etwas

00:43:15: zu suchen, das einem gut tut.

00:43:19: Kann man das so zusammenfassen?

00:43:20: Ja, das finde ich sehr schön.

00:43:23: wird es irgendwann mal ein bisschen besser.

00:43:25: Man sagt ja, Zeit heilt Wunden, wenn die Zeit das macht.

00:43:31: Ist der Intervall vom Traurigsein, vom Schmerz besser geworden mit der Zeit?

00:43:39: Ja, das kann ich so sagen.

00:43:42: Die Zeit schafft definitiv für mich, für uns als Familie.

00:43:47: Das merke ich.

00:43:49: Das Zeit alle Wunden heilt ... Das würde ich so nicht unterschreiben.

00:43:57: Weil die Traurigkeit, die mir fehlt, ich glaube, die nehme ich mit, bis ich selber gehe von dieser Erde.

00:44:09: Aber ich habe gelernt, dass Traurigkeit ein Bestandteil von meinem Leben ist.

00:44:16: Und es ist ein guter Bestandteil von meinem Leben.

00:44:20: Es ist auch etwas Wertvolles.

00:44:23: Wir Menschen haben die Gabe, können zu trauren.

00:44:27: Und wir Menschen negent halten zu, dass wir das lieber nicht weiten.

00:44:34: Im Leben.

00:44:35: Wir möchten auch ohne das auskommen.

00:44:37: Ich meine, ich gebe zu.

00:44:38: Ich könnte auch darauf verzichten.

00:44:42: Aber, ja, ich glaube, das ist nicht das Leben, das ist nicht die Realität.

00:44:48: Und ja, seit ich die traur, einfach annehmen kann, als ... Ein Bestandteil, das auch wertvoll ist vom Leben, falls mir auch einfacher klar zu kommen, dass das so wird bleiben.

00:45:03: Es ist ein lebenslanger Verlust.

00:45:05: Ja.

00:45:06: Und du willst das Kapitel der Ordner nicht zuzumachen?

00:45:10: Hast du es richtig verstanden?

00:45:10: Ja.

00:45:11: Ja.

00:45:14: Christiane, danke vielmals für deine ... für deine Geschichte, für das Brüllen und für das Lachen.

00:45:23: und für das Verzellen dieser Geschichte mit Müriel.

00:45:27: Ich wünsche dir und der ganzen Familie alles Gute.

00:45:31: Danke vielmals.

00:45:32: Danke dir.

00:45:33: Und auch euch allen alles Gute und merci fürs Losen von diesem Podcast.

00:45:37: Der Link zum Fenster, zum Sonntagtag, wo neben Christiane auch noch der Papireto und der Brüder Erik Zvork kommen.

00:45:44: Das habe ich euch in den Show Notes drin.

00:45:47: Dort auch eine Menge andere Podcasts, die RF-Media produziert.

00:45:51: Zum Beispiel im Endlichleben geht es unter anderem um das Leben und um die Endlichkeit des Lebens.

00:45:58: Da kommen auch viele Fachleute zu Wort.

00:46:01: RF-Media finanziert sich ... mit Spenden.

00:46:04: In der Show noch zu den Linken für den Batzen.

00:46:06: Danke vielmals.

00:46:07: Wenn euch die Podcasts gefallen sind, dann sagen sie euch eine Gespönde, geben uns ein Daumen ob sie und auf jeden Fall abonnieren.

00:46:15: Vielen Dank für's dabei.

00:46:17: Alles Gute und bis bald.

00:46:21: Mehr Infos in den Shownotes und auf erfmedien.ch.

00:46:32: slash Podcasts.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.